Donnerstag, 4. September 2014

Wir sind verdammt lausige Akrobaten (Benjamin Lebert) - Hemingway und Fitzgerald im Briefwechsel




"Was macht die Arbeit, Fitz?"
Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald lernen sich 1925 in der Pariser Dingo Bar kennen. Mit dieser Begegnung beginnt eine kurze, aber intensive Freundschaft. Sie tauschen sich über Leben und Literatur in zahlreichen Briefen aus, die Benjamin Lebert in dieser Auswahl einander gegenüberstellt. Fitzgeralds Briefe macht er mit seiner Übersetzung erstmals einem deutschsprachigen Publikum zugänglich. Als sich Hemingway und Fitzgerald in Paris kennenlernen, ist Fitzgerald bereits ein gefeierter Autor und eine Ikone des Jazz Age. Hemingway schlägt sich dagegen noch als Korrespondent durch. Von Anfang an sind beide nicht nur Freunde, sondern auch Rivalen. Sie gehören zum Kreis um Gertrude Stein und unternehmen gemeinsame Reisen in Europa. In ihren Briefen tauschen sie sich über Klatsch ebenso wie über drängende existenzielle Fragen aus, schreiben über Boxen und kritisieren die Texte des jeweils anderen. Immer wieder diskutieren sie, wie der Drahtseilakt des Lebens zu Literatur wird. Ihre Briefe zeugen von gegenseitiger Faszination und geben Einblick in die außergewöhnliche Freundschaft zweier außergewöhnlicher Schriftsteller.

Belangslos, amüsant, persönlich, direkt und voller Zärtlichkeit! Eine Möglichkeit unheimlich intim in die Privatleben zweier herausragender Schriftsteller zu blicken.
Zwei völlig verschiedene Charaktere die auf einander pralle und eine Freundschaft voller Höhen und Tiefen. Ich hab mich begeistert in ein anderes Zeitalter entführen lassen & gebannt die Briefe verschlungen. Auch wenn ich als großer Fan von Fitzgerald und Hemingway mir zuvor schon einiges an Hintergrundwissen angelesen hatte, gaben mir die Briefwechsel die Möglichkeit noch tiefer zu blicken und ganz privat die Gedanken der Schriftsteller mitzulesen. Ein großartiges Buch, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es sich für Nicht-Fans an manchen stellen vielleicht etwas zieht, bzw. auch eher trockene Stellen über Finanzen, Vermarktung der Bücher enthält, was ich persönlich jedoch auch als interessante Einblicke empfand, ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen!

Achja! Und ein schöner Nebeneffekt: Als ich es beendet habe, war ich tatsächlich so inspiriert, dass ich erstmal zum Briefpapier gegriffen habe und selbst meiner Freundin einen langen ausführlich Brief geschrieben habe, sie hat sich riesig gefreut! ;)

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