Sonntag, 31. August 2014

Die Eleganz des Igels (Muriel Barbery)

Ein Buch, welches meiner Meinung nach viel mehr Aufmerksamkeit und einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern verdient hat: Muriel Barberys `Die Eleganz des Igels´


Renée ist vierundfünfzig Jahre alt und lebt seit siebenundzwanzig Jahren als Concierge in der Rue de Grenelle 7 in Paris. Sie ist klein, hässlich, hat Hühneraugen und ist seit längerem Witwe. Paloma ist zwölf, hat reiche Eltern und wohnt in demselben Stadtpalais. 
Renée führt eine Art Doppelleben: Sie spielt die einfältige Concierge, in Wirklichkeit aber ist sie ungemein gebildet. Während der ruhigen Stunden im Haus hat sie die großen Werke der Literatur und Philosophie gelesen und blickt höchst wachsam auf die Welt und das oft eigenartige Treiben ihrer reichen Nachbarn. Und Paloma? Altklug wie sie ist, hat sie beschlossen, erst gar nicht in die verlogene Welt der Erwachsenen einzutauchen. Sie will sich noch ein paar grundlegende Gedanken über die Welt machen - sich dann aber an ihrem dreizehnten Geburtstag umbringen. Als jedoch Monsieur Ozu, ein japanischer Geschäftsmann, einzieht, verändert sich das Leben in dem Stadtpalais ganz überraschend. Hinreißend komisch, bitterböse und sehr berührend erzählen Paloma und Renéevon ihrem Leben, den Bewohnern des Stadtpalais, von Büchern, Filmen, Mangas und von ihrer Suche nach der Schönheit der Welt.



Das Buch sprüht praktisch nur so vor Charme und Witz, überzeugt mit unheimlich viel Hintergrundwissen und ist mit soviel Klugheit und Raffinesse geschrieben, dass ich sofort hin und weg war.
Die einzelnen Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und alles andere als gewöhnlich oder langweilig, zudem fehlt es ihnen nicht an Zynismus und Sarkasmus, weshalb sie mir sofort sympathisch waren *lach*.

Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Sichtweisen erzählt, zum einen aus der der Renée zum anderen aus Palomas Tagebucheinträgen heraus, wodurch einem in der ersten hälfte des Buches die Möglichkeit gegeben wird sich mit den Hauptfiguren anzufreunden und an deren Weltanschauungen teil zuhaben, was sehr amüsant umgesetzt wurde, einen aber auch gleichzeitig zum mit- und nachdenken anregt.

Was mir auch super gefallen hat ist, dass das Buch mit lauter verschieden Werken aus Literatur und Philosophie gespickt ist, über die Mann durch die Personen einen Einblick erhält. So ist z.B. Renée ein Großer Fan von Tolstoi und Paloma nutzt die japanische Kultur und ihre Mangas gerne als Inspirationsquelle.

Eine wunderschöne, unheimlich gefühlvolle Geschichte. Wow!




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